Warum wir keine Punkte vergeben…
Die vielen Punkt- und Sterne Vergabesysteme für Artikel im Internet führen hauptsächlich zu einem: der Verschiebung der Mitte nach oben. Für die wirklichen Spitzenprodukte im Markt bleibt viel zu wenig Raum für Differenzierung.
Nehmen wir die beliebte Fünf Sternbewertung bei Amazon. Hier wird eine Bewertung unter vier Sternen, also zum Beispiel dreieinhalb Sterne schon als schlecht empfunden. Zurück zu unserem Lieblingsthema Wein:
Wie soll der Verbraucher zum Beispiel die 99 Punkte von dem italienischen Weinkritiker Luca Maroni ins Verhältnis setzen zu der 100 Punkte Skala des Wein Advokaten Robert Parker?
Luca Maroni vergibt in drei selbst gewählten Kategorien bis 33 Punkte, also insgesamt 99 Punkte für Weine die nach seinem Gusto sind. Die 99 Punkte vergibt Maroni zuweilen auch großzügig an Weine unter zehn Euro, die handwerklich eher von bescheidener Provenienz zeugen und sensorisch bestenfalls unteres Mittelmaß kratzen. Dem unbestrittenen Weltklasse Primitivo „ES“ von Gianfranco Fino gesteht er lediglich 98 seiner Maroni Punkte zu. Ein Schelm wer Böses dabei denkt.
Weinkritiken von Robert Parker selbst bestechen durch sprachliche und inhaltliche Genauigkeit, die branchenweit seinesgleichen sucht. Man kann als Weinliebhaber die Qualität eines Weines anhand der korrekten sprachlichen Einordnung erschliessen. Eine abschließende Punkte Bewertung wäre eigentlich nicht nötig. Aber in der Tat, ein 100 Punkte Wein von Robert Parker ist ein Weltklasse Wein. Aber warum eine 100 Punkteskala?
Andersherum wäre ein 84 Punkte ausgezeichneter Robert Parker Wein mit dem ultimativen Siegel der Unverkäuflichkeit gekennzeichnet. Warum also eine 100 Punkteskala von der die ersten 84 Punkte überhaupt nicht zum Einsatz kommen?
Ebenso ergeht es den ersten 14 Punkten einer 20- Punkteskala, den ersten drei Punkten einer fünf Punkt- oder Sterneskala. Ein auf der beliebten Weinplattform Vivino mit 3.0 Punkten bewerteter Wein rangiert im Bereich der Untrinkbarkeit.
Wenn also alle Punkte allerhöchstens im Bezug zum Preis zu verstehen sind dann hilft ohnehin nur eine saubere sprachliche Bewertung des Produktes. Aus diesem Grunde haben wir uns entschlossen hier auf dieser Seite keine Punkte als Kaufanreiz zu platzieren.
Auch die auf einigen Weinplattformen bezahlten Sommeliers schreiben häufig durchweg gute und nachvollziehbare Wein Kritiken. Die dann erfolgende Punktevergabe zwischen 98 und 100 Punkten erlaubt aus oben genannten Gründen viel zu wenig Differenzierung und darf getrost als reines Marketing und Absatzinstrument gesehen werden
Einen Wein den wir Verkosten und nicht auf diese Seite stellen, muss nicht unbedingt schlecht sein. Ganz im Gegenteil, es gibt viele durchschnittlich gute Weine, die wir nicht einlisten. Wir suchen das Besondere, die Weine die im eigentlichen Sinne preiswert sind.
Wir garantieren, dass jeder Wein, den du auf unserer Homepage findest, seinen Preis absolut wert ist. Daher gilt meine Zufriedenheits Garantie.